Kriegsgefangene

Strohbeklebte Glasflasche aus dem Gefangenenlager Havelberg

Die russischen Kriegsgefangenen wurden noch bis 1921 unter dem Vorwand, sie vor Hunger und bolschewistischer Propaganda zu retten, in deutschen Lagern festgehalten. Im Januar 1919 waren noch 600 Angehörige der alten zaristischen und der Roten Armee in Havelberg. 1920 trafen 2500 neue Gefangene ein. Die Lebensumstände hatten sich jedoch in sämtlichen Lagern drastisch verschlechtert.
Da die Bevölkerung selbst kaum versorgt war, wurden Lebensmittellieferungen für das Havelberger Lager abgefangen. Um ihre Lage etwas zu verbessern, nutzten die Gefangenen ihren seit Juli 1918 gestatteten Ausgang in die Stadt, selbst gefertigte Strohklebearbeiten zu verkaufen oder gegen Lebensmittel zu tauschen.

(Object from: Prignitz-Museum am Dom Havelberg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, zugeschnittenes und teilweise gefärbtes Stroh, präparierter schwarzer Stoff als Untergrund, Kleber

Measurements ...

H 30 (mit Stöpsel), Dm 7,5 cm Stöpsel: L 9 cm, Dm 4 cm