Paul Donnerhack
Wann und warum sich Theodor Paul August Donnerhack, geboren am 4. Juli 1861 in Merseburg, in Wittstock niederlässt ist nicht bekannt. Überliefert ist seine Heirat mit Anna Auguste Ida Donnerhack geb. Engelhardt in Wittstock im Jahr 1885. Ebenfalls Anfang der 1880er Jahre ist der Kauf eines Rohbaus am Kyritzer Tor vom Maurermeister Sander verbrieft. In diesem Wohnhaus lässt Donnerhack ein Tageslichtatelier einbauen und nutzt es als Porträtstudio. Schon vor 1900 entdeckt Paul Donnerhack den lukrativen Markt für Ansichtskarten und vertreibt seine Wittstocker Ansichten im Eigenverlag. Außerdem eröffnet er zwei weitere Fotoateliers in Meyenburg und Pritzwalk, während sein Sohn Friedrich um 1915 das Hauptatelier in Wittstock übernimmt. Tochter Dora Donnerhack führt das Geschäft in Pritzwalk. 1938 stirbt Sohn Friedrich und seine Witwe Bertha übernimmt das Fotoatelier. Nach einigen Jahren erhält auch sie den Meisterbrief. Wie lange Paul Donnerhack selbst als Fotograf tätig war, ist ungewiss. Er stirbt 1944, mit 85 Jahren, im Johanniterkrankenhaus Pritzwalk. Sein umfangreicher fotografischer Nachlass wird im Kreismuseum Alte Bischofsburg Wittstock bewahrt.
Paul Donnerhack gehört zu den für Museen so wichtigen fotografischen Stadtchronist*innen, die um die Jahrhundertwende in vielen Städten und Kleinstädten zu finden waren. Sie nutzten ihre Vorreiterstellung und lichteten gefragte Motive von Architektur und Umgebung ab. Bei Donnerhack auffällig sind die zahlreichen Varianten von Ansichtskarten, die er aufwendig aus je einer einzelnen Fotografie herstellte: nicht nur in Schwarz/Weiß oder als Farbdruck, sondern auch collagiert mit Blumenranken oder Wappen und weiteren eigenen Fotografien.
Nebenstehendes Bild ist ein Ausschnitt aus dem Foto „Die Schwedenpappel“. Wir wissen zwar nicht, ob es sich um ein Mitglied der Familie Donnerhack handelt, aber da der Herr so freundlich grüßt, soll er als Platzhalter für das bisher noch nicht entdeckte Bildnis des Fotografen Paul Donnerhack dienen.
2019-01-10