Freizeit und Arbeit
Freizeit war für den größten Teil der Bevölkerung zur Zeit der Aufklärung kein Thema.
Freizeit im heutigen Sinne war für das Gros der Bevölkerung im 18. Jahrhundert kein Thema, da man mit der Grundsicherung des Lebensunterhaltes beschäftigt war. Dennoch erweiterte sich der Kreis derjenigen, die an Bildung und Kultur teilhatten. Zugleich diente diese Teilhabe, nicht anders als heute, auch als Mittel sozialer Distinktion. Neue Formen von Geselligkeit, wie Salons oder Lesegesellschaften entstanden. Sowohl Adelige als auch Bürgerliche verbrachten Zeit mit aufkommenden Gesellschaftsspielen wie z. B. Schach oder auch Kartenspielen. Wer es sich leisten konnte besuchte Theater- und Opernaufführungen. Und man las – besonders gerne schöne Literatur, die immer auch moralisch-lebensweltliche Fragen berührte.
Was die Arbeit betrifft so findet man den größten Teil der Bevölkerung des 18. Jahrhunderts als Tätige in der Landwirtschaft oder im Gewerbe. Im Verlauf des Jahrhunderts entwickelten sich allerdings neue Formen von Arbeit. In den Städten entstanden nach und nach Manufakturen und Fabriken, Stichwort „Protoindustrialisierung“. Im deutschsprachigen Raum nahm besonders die Heimarbeit zu. Ebenso wie in der Landwirtschaft waren Frauen und Kinder auch hier selbstverständlich in die Produktion mit eingebunden.
Viele Angehörige des Bürgertums waren abhängige Beamte oder auch selbstständig als Unternehmer tätig. Die meisten Adeligen bezogen dagegen Einkommen aus ihrem Grundbesitz, allerdings fanden sich auch unter ihnen zunehmend Manufaktur- oder Fabrikbesitzer.
2018-06-28