Pawel Moltschanow
Pawel Alexandrowitsch Moltschanow wurde am 06.02.1893 (nach julianischem Kalender) geboren. Als Meteorologe war er Direktor des Aerologischen Observatoriums in Pawlowsk bei Leningrad. Ab dem Jahr 1923 arbeitete er an der Konstruktion eines Empfängers für radiotelegrafisch übertragene Temperaturwerte, die von ballongetragenen Messgeräten in der höheren Atmosphäre gesendet wurden. Bereits im Jahr 1924 wird er als Mitglied der Internationalen Studiengesellschaft zur Erforschung der Arktis mit dem Luftschiff aufgeführt. Im Jahr 1927 trug er auf einer Konferenz für die Erforschung der höheren Luftschichten in Leipzig seine Idee über die Radioübertragung der aerologischen Messungen vor. Mit finanzieller Unterstützung anderer sowjetischer Wissenschaftler konnte er am 30.01.1930 seine erste Radiosonde starten. Das war nach der ersten Radiosonde weltweit, die von Robert Bureau 1929 in Frankreich gestartet worden war, die zweite, da die Lindenberger Radiosonde von Paul Duckert erst am 15.05.1930 gestartet werden konnte. Die Sonde von Moltschanow konnte Temperaturwerte messen und übertragen. Es bestand zudem die Möglichkeit, gemessene Luftdruckwerte zu empfangen und damit die Höhen zu bestimmen, welchen die Temperaturwerte zugeordnet werden sollten. Bei der Arktisfahrt des „Graf Zeppelin“ LZ 127 im Juli 1931 war Moltschanow neben Weickmann für die Durchführung des meteorologischen Forschungsprogramms zuständig. Moltschanow wirkte auch an der Verbesserung seiner Sonde mit, die auf der Forschungsfahrt als Askaniasonde (siehe Abbildung) eingesetzt worden ist. Moltschanow starb 1941 und wird bei Wikipedia als einer unter den Opfern des Stalinismus (Sowjetunion) genannt.
2023-03-25
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Sources and Links ...
- Duckert, Paul "Telemeteorometrie" in Kleinschmidt, E. (Hg.) "Handbuch der meteorologischen Instrumente und ihrer Auswertung", Berlin 1935, Seite 577
Das Buch befindet sich im Archiv des Wettermuseums. Duckert gibt hier an, wie die Eichskala des Askania-Telemeteorographen nach Moltschanow aussieht und wie später ein Telemeteorogramm aussah, das mit einem Dieckmann-Bildempfänger aufgezeichnet worden war. Da diese Bildaufzeichnung der Empfangssignale jedoch erst später möglich wurde, musste auf der Forschungsfahrt des LZ 127 die Tonhöhe des Funksignals am Empfangsgerät durch einen Menschen interpretiert werden. - Wikipedialiste der Opfer des Stalinismus