Ein Stift ist eine mit Vermächtnissen und Rechten ausgestattete Anstalt, die einer geistlichen Körperschaft übergeben (gestiftet) wurde und kirchliche Aufgaben erfüllt. Mitinbegriffen sind Personen, Gebäude und Grundstücke. Es handelt sich also um eine Gemeinschaft von Personen, die zusammenleben und deren Leben sich auf die Ausübung ihres Glaubens konzentriert.

Mitglieder eines Stifts werden Kanoniker oder Kanonissen genannt. Dabei handelt es sich um sogenannte Weltgeistliche, also Geistliche, die nicht Mitglieder eines Mönchsordens sind. Diese legen kein Gelübde ab und leben nicht nach einer Mönchs- bzw. Nonnenregel, sondern nach einer eigenen Ordnung. 

Die Stifter waren in der Regel Könige oder wohlhabende Adelsfamilien. Bei den Begründern von Stiften handelte es sich oft um Bischöfe oder andere hohe Kleriker. Stifter und Begründer konnten aber auch ein und die selbe Person sein, wie es in Wunstorf mit Bischof Dietrich der Fall war.