Das Tier und Wir. Über ein widersprüchliches Verhältnis

1.1. Warum die Ägypter „hundsköpfige Götter“ anbeteten

Vielen, aber nicht allen ägyptischen Göttern wurden so genannte Heilige Tiere zugewiesen. Nicht immer ist diese Beiordnung so einleuchtend wie bei dem Totengott Anubis. Sein heiliges Tier war der Aas fressende Schakal, der am Rande der Wüste lebt, wo sich alle ägyptischen Friedhöfe befinden. An seinem Schakalkopf ist Anubis immer eindeutig erkennbar. Die Eindeutigkeit war ein Grund für die Ägypter, ihre Götter oft als Mischwesen darzustellen. In reiner Menschengestalt wäre keine ägyptische Gottheit sofort identifizierbar gewesen. Es gab drei Arten der ägyptischen Götterdarstellungen: Abbild der Gottheit als Tier, als Mensch mit Tierkopf oder – weitaus seltener – als Tier mit Menschenkopf, wie es zum Beispiel beim ägyptischen Sphinx der Fall ist.

Statue des Gottes Horus als Falken im ersten Hof seines Tempels in Edfu

 

2021-06-02