Berühmte Fälscher - Oxan Aslanian
Über den sogenannten “Meisterfälscher von Berlin“ ist nicht allzu viel bekannt. Aslanian wurde 1887 in Armenien geboren und emigrierte später zunächst nach Syrien und dann nach Ägypten. Dort stellte er während des ersten Weltkrieges seine Werke her. Später kam er nach Deutschland und produzierte sowohl in Hamburg als auch Berlin. In Berlin eröffnete er dann auch ein Kunstgeschäft für Antiken. Aslanian war als Sammler und Kunsthändler tätig, aber eben auch als Fälscher.
Bei seinen selbst hergestellten Werken konzentrierte er sich vor allem auf die Amarna-Zeit. Seine Fälschungen folgen dabei immer dem gleichen Schema: 1. Vorliebe für Relieffragmente, die nur einen Kopf zeigen; 2. Zwei bis drei Hieroglyphen, die am Rand wiedergeben werden, aber so verteilt oder fragmentarisch sind, dass sie keine fehlerhafte Schreibung oder ein erkennbar sinnloses Nebeneinander ergeben; 3. Typisch für ihn sind die Haare (Perücken), die wie Bindfäden oder gedrehte Schnüre wiedergegeben werden; 4. Die Pupillen sind zu gelängst dargestellt.
Seine Fälschungen waren von außerordentlicher Qualität, wodurch sie den stetigen Bedarf an neuen Objekten in Museen auf der ganzen Welt stillten. Aufgrund der hohen Qualität und der Tatsache, dass so viele renommierte Museen von seinen Fälschungen getäuscht wurden, wurde er als „Meisterfälscher“ oder „Berliner Meister“ bezeichnet. Im Alter von 80 Jahren stirbt Aslanian in München. Anfang der 1980er Jahre wurde Aslanians Fotonachlass der Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst München geschenkt und publiziert. Zahlreiche Fälschungen, darunter auch das Relief im Museum August Kestner, sind dadurch dokumentiert.
2021-10-27
Sources and Links ...
- Caspers, Claudia: geECHTet. Fälschungen und Originale aus dem Kestner-Museum, Hannover 2001.
Katalog zur Austellung - Krauss, Rolf: Zwei Beispiele für Echtheitsuntersuchungen an Aegyptiaca, Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 23, 1986, S. 155-173
online: https://www.academia.edu/28708718/Zwei_Beispiele_f%C3%BCr_Echtheitsuntersuchungen_an_Aegyptiaca - 13000 Reichsmark für eine Fälschung (youtube)