Leben und Konsum

MDW-Schrankwandteile

Die Teile des Montagemöbel-Programms der Deutschen Werkstätten Hellerau – kurz MDW – verkörpern in besonders überzeugender Weise den Gedanken des Systemdesigns, das in den 1950er und vor allem in den 1960er Jahren im deutschsprachigen Raum sehr dominant war. Raster, Module und kombinierbare Einzelelemente schienen geeignet, Ordnung und eine moderne Ästhetik der Einfachheit zu schaffen. Auch Rudolf Horn (*1929), unter dessen Ägide das MDW im Jahr 1967 entstand, suchte nach einem System, das flexibel genug war, sich den räumlichen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Das MDW-System beruht auf einer vertikalen und horizontalen Maßeinheit und konnte so fast allen räumlichen Situationen, insbesondere aber den Grundrissen der gängigen Plattenbauwohnungen, angepasst werden. Nach dem Baukastenprinzip war es möglich, sich Schrankwände mit Regalfächern und Schrank elementen individuell zusammenzustellen. Rudolf Horns Anliegen war es, den „Kunden als Finalisten“ mit einzubeziehen, ihn zu ermuntern, eigene Bedürfnisse zu artikulieren. Ein Novum, denn bis dato waren die Kunden gewöhnt, ein fertiges Möbelstück oder eine komplette Garnitur nach Gefallen bzw. Platz aus einem vorhandenen Angebot auszusuchen. Für die Möbelindustrie der DDR war die Modularisierung ein weiterer konsequenter Schritt zu größerer Effizienz, die damit auch den Entwicklungen im industriellen Wohnungsbau der Zeit entsprach.

Schenkung von Dr. Günter Reinheckel, Dresden, 2007.

(Object from: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Original entry)

Material /Technique ...

Spanplatte, Eschenholzfurnier, Kunststoffbeschichtung

Created ...

... Who:

... When:1967

Created ...

... Who:

Created ...

... Who:

... When:1968-1993

... Where:Hellerau 

Literature ...

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2012): Ständige Ausstellung. Jugendstil bis Gegenwart. Leipzig