Bergbau

Arbeit im Steinbruch

Gruppenfoto der Gefangenen im Steinbruch auf der Bahrener Flur. Die Arbeiter tragen saubere Kleidung und haben sich stehend vor bzw. sitzend auf dem Gestein positioniert. Der Mann oben in der Mitte trägt Lagerkleidung (Hose). In diesem Steinbruch brachen die Gefangenen u.a. die nötigen Steine für die Errichtung des Gedenksteins für den Kriegsgefangenenfriedhof. Wie in allen Kriegsgefangenenlagern, wurden auch die Gefangenen des Golzerner Lagers zu Arbeitseinsätzen herangezogen. Blieben die meisten in den ersten Kriegsmonaten ohne Beschäftigung, stieg die Zahl der zur Arbeit herangezogenen Gefangenen bis zur Auflösung des Lagers 1917 auf etwa 90 Prozent. Seit Anfang 1915 wurde Gefangene in größeren Maßstab in der Industrie und im Bergbau eingesetzt. Gegen Jahresende wurde, durch den immer größeren Bedarf an Männern für die Front, der Mangel an Arbeitskräften so bedenklich, dass eine Aufrechterhaltung der deutschen Kriegswirtschaft ohne den Einsatz von Kriegsgefangenen nicht mehr möglich war. So wurden auch die Gefangenen aus Golzern immer stärker in der heimischen Industrie eingesetzt. Anfang 1916 waren es etwa 1500 Mann (70%), am Jahresende etwa 2500 (40%). Prozentual sank der Anteil der in der Industrie beschäftigten Gefangenen, zu Gunsten der Landwirtschaft, da die Lebensmittelversorgung im Kaiserreich immer prekärer wurde und Vorrang genoss. Der größte Teil der Gefangenen aus Golzern wurden in den großen Kohletagebauen südlich von Leipzig eingesetzt. Beispielsweise waren es im Mai 1916 1.127 Gefangene, was etwa 50% der in der Industrie beschäftigten Kriegsgefangenen entspricht. Dort waren die Gefangenen vor allem in den Brikettfabriken und im Abraumbetrieb beschäftigt.

(Object from: Kreismuseum Grimma Original entry)

Material /Technique ...

Fotopapier * fotografiert

Measurements ...

8,6x13,6 cm

Image taken ...

... When:1915 [circa]

... Where:Golzern