Die Erforschung des Luftmeeres

Beobachtungen an Bergstationen während der aerologischen Simultan-Aufstiege

Messungen in der freien Atmosphäre wurden auch mit Messungen von Bergstationen verglichen, die zur gleichen Zeit durchgeführt wurden

Auf der Versammlung der Meteorologen in Rom im Jahr 1879 wurde die "Internationale Meteorologische Organisation" (IMO) als Vorläufer der "Weltorganisation für Meteorologie" (WMO/OMM) gegründet. Einer ihrer ersten Beschlüsse war auf der gleichen Tagung, dass in möglichst vielen Löndern Wetterstaionen auf hohen Bergen errichtet werden sollten, um mehr über die Zustände und Prozesse in den höheren Luftschichten zu erfahren. Der Beschluss kam durch einen Bericht von Julius Hann  mit dem Titel: "Meteorologische Beobachtungen im Ballon und auf  Bergen" zustande (Wege, 2000, S. 8). In den Folgejahren wurden tatsächlich zahlreiche Bergwettersationen errichtet, so auf dem Pic du Midi in den französischen Pyrenäen 1886, auf dem österreichischen Hohen Sonnblick (1886), auf dem schweizerischen Säntis (1887) auf dem Brocken (1895), auf der Schneekoppe im Riesengebirge (1900) und auf der Zugspitze (1900).

Vorher gab es solche Bergobservatorien nur vereinzelt, so z. B. auf dem Hohenpeißenberg seit 1781. Auf dem Hochobir (2050 m)  in den Karawanken (im damaligen Österreich/ heute Slowenien) gab es zwischen 1846 und 1875 meteorologische Messungen, die dann ab 1878 von Julius Hann wieder aufgenommen worden sind.  Auf  dem 1463 m hohen Puy de Dome in Frankreich gab es meteorologische Messungen seit 1876 und auch in den USA wurden zwischen 1870 und 1892 auf dem Mount Washington von Signal Service meteorologische Messungen druchgeführt. Kurzzeitig gab es in den Rcoky Mountains auf  Pike's Peak ab 1873 soche Messungen im höchsten Observatorium der Erde (4301m über N.N.).

Über den Wert von Bergobservatorien für die Wetterforschung schreibt Bernhardt in einem Beitrag für die Meteorologische Zeitschrift im Jahr 1997: "Hier erhält man neben der vertikalen Temperaturverteilung besondere Informationen über die Feuchte-, Wind- und Bewölkungsverhältnisse" (Wege, 2000, S. 8)

Die obige Postkarte zeigt die Wetterstation auf dem Hohen Säntis in der Schweiz (2501,9 m), die im Jahr 1887 errichtet worden ist. Die Karte befidet sich im Archiv des Wettermuseums.

2023-11-09

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