Nach der der Hundertjahrfeier 1934 und der Eröffnung eines Heimatmuseums 1936 lag neue Aufmerksamkeit auf der Festung, was die Suche nach dem Grundstein, der unter Sprengschutt vor der Seysselkaserne vergraben lag, ermöglichte. Vorangetrieben wurde die Suche durch den Beigeordneten der Stadt Max Lehr, der auch das Museum mitgegründet hatte. Am 07. Oktober 1937 war es schließlich so weit: Im Schnittpunkt der Fronte Beckers und Schmauß, im Fundament der Traversen 19/20, in einer Mauerstärke von 5,20 Meter und einer Tiefe von 14 Metern lag er – der Grundstein war gefunden. Bürgermeister Angerer und Major Radcliffe (seit 1936 war Germersheim wieder Garnison) begaben sich sofort zum Fundort. An der Suche beteiligt waren acht Inhaftierte des Wehrmachtsgefängnisses, was jedoch von der Presse, die bald in heller Aufregung von diesem Ereignis berichtete, unterschlagen wurde. Für den 18. Oktober war die feierliche Öffnung des Steins anberaumt. Anwesend waren viele Funktionäre der NSDAP und weitere regionale Eliten des NS-Staats. Bürgermeister Angerer verwies bei seiner Eröffnungsrede auf die positive historische Verbindung von Stadt und Militär und dankte Gauleiter Bürckel, dass Germersheim wieder Garnisonsstadt geworden war. Er beendete die Ansprache mit den Sätzen „Germersheim aber hat das Los, hundert Jahre Garnisonsstadt zu sein mit Stolz und Ehre getragen. Germersheim will auch im Reiche Adolf Hitlers alles tun, um vor dem Führer in Ehren bestehen zu keinen“, Danach folgte die eigentliche Öffnung des Steins. Der Anblick, der sich den Umstehenden bot, muss enttäuschend gewesen sein: Im Verlauf der Zeit war Wasser ins Innere des Steins eingedrungen und hatte das Papier vollkommen aufgeweicht. Die Gegenstände, die jedoch nicht aus Papier waren, hatten den über 100jährigen Dornröschenschlaf überlebt. Zum Dank erhielten die aufsehenden Soldaten je ein Buch „Geschichte der Stadt und Festung Germersheim“ von Josef Probst. Die Insassen des Gefängnisses bekamen je „ein schönes Lichtbild zur Erinnerung und einen staatlichen Verpflegungszuschuss“