Apothekengläser

Fragment eines Mörsers aus Waldglas

Bodenfragment eines Mörsers mit zylindrischer Wandung aus dickwandigem, dunkelgrünem Glas auf kräftigem Standring, Abrissnarbe am Boden, Innenboden weist Reibspuren von längerem Gebrauch auf.
Es handelt sich um einen Bodenfund aus dem Keller des Gotischen Hauses in Brandenburg an der Havel und lässt sich mit dem dort als Komplex zutage gekommenen Inventar einer Apotheke aus dem 18. Jahrhundert in Verbindung bringen. Mörser gehörten zu den wichtigsten Instrumenten der Arzneiherstellung. Die kräftige Wandung garantierte Stabilität, das Material Geruchsneutralität, chemische Reaktionsresistenz und einfache Reinigung. Vermutlich wurde er von einer regionalen Glashütte produziert. Einen intakter Glasmörser mit vermutlich ebenfalls brandenburgischer Provenienz verwahrt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Inv. Nr. XIII 845). Bereits für das 17. Jahrhundert sind ähnliche Mörser dokumentiert, die Form scheint sich demnach länger bewährt zu haben (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 222; Baumgärtner, Glaskunst, 1987, Kat. 16, S. 28; Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, 1982, Bd. 1, S. 145, Kat. 355, Taf. 100). [Verena Wasmuth]

(Object from: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Original entry)

Material /Technique ...

Waldglas / geblasen, ofengeformt

Measurements ...

Dm. 10 cm, Wandungsstärke 0,8 cm

Created ...

... When:18. century

... Where:Margraviate of Brandenburg 

Found ...

... When:2013-2014

... Where:Gotisches Haus (Brandenburg an der Havel)