Brandenburgisches Glas

Siegel der Glashütte Chorin aus dem 18. Jahrhundert

Mit einem Stempel aufgebrachte Marken mit dem Namen der Glashütte verifizieren den Herkunftsort gefundener Flaschen oder deren Fragmente.

Zwischen 1706 und 1746 war im uckermärkischen Chorin am heutigen Standort Senftenhütte eine königliche Glashütte in Betrieb, die von dem Pächter der Grimnitzer Glashütte Georg Krause gepachtet wurde. Krause stellte in Chorin alle Sorten Glas, auch Farbglas und Scheiben, jedoch kein „Christaline und Creyden Glaß“ her. 1733 wurden 4.320 Hüttenhundert Bouteillen (2.880 Taler) und 2.160 Hüttenhundert Hohl- und Apothekengläser (1.350 Taler) erzeugt. Nur zehn Jahre später umfasste die Produktion bereits 60.000 Bouteillen, 50.000 runde Fensterscheiben und für 6.000 Taler allerhand Sorten Trink- und Apothekengläser (vgl. Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992).

Zwischen 1747 und 1772 kam es zu einem Pächter- und Standortwechsel. Mittlerweile waren wohl 18 Glasmacher in Chorin tätig. Dies lässt sich anhand der Glasmarken nachvollziehen, da alle Bouteillen mit Marken gekennzeichnet waren, die neben dem Namen der Hütte meist noch das Herstellungsjahr und die Initialen des verantwortlichen Glasmachers trugen. Einen umfangreichen Bestand mit Choriner Siegeln verwahrt das Museum Eberswalde.

2020-09-09

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