Apothekengläser

Drei kleine Arzneifläschchen

Drei zylindrische Fläschchen aus grünem und gelbgrünlichem Glas, hochgestochene Boden, unter der Mündung eingeschnürt, ausgestellte Öffnung, korrodiert.
Dieser Flaschentyp, der mit kleinen Korken verschlossen werden konnte, diente zur Aufbewahrung von Arzneien, Kosmetika und Zutaten für alchemistische Experimente. Dafür eignete er sich, da Glas weder physikalisch oder chemisch mit den Inhaltsstoffen korrespondiert. Insbesondere Apotheken orderte ihn in großer Stückzahl.
Vergleichbare kleine Flaschen wurden im 17. und 18. Jahrhundert in nahezu allen deutschen Glasregionen hergestellt (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 248–251, S. 187f.; Dexel, Gebrauchsglas, 1995, Kat. 251, S. 220; Röver, Gläsersammlung Röver, 1987, Kat. 66, S. 19; Klesse, Glas, 1963, Kat. 57, S. 54). In Brandenburg stellten die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee dieses Produkt nachweislich in größerem Umfang her (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67). Die Fläschchen wurden in einem Gewölbe in der Berliner Klosterstraße gefunden. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Waldglas / ofengeformt

Created ...

... When:17.-18. century

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

[Relationship to location] ...

Klosterstraße (Berlin-Mitte) 

Literature ...

  • Buchholz, Rudolf (1890): Verzeichniss der im Märkischen Provinzial-Museum der Stadtgemeinde Berlin befindlichen Berlinischen Alterthümer von der ältesten Zeit bis zum Ende der Regierungszeit Friedrichs des Großen. Berlin