Apothekengläser

Kleines Arzneifläschchen

Zylindrische Rundflasche mit hochgestochenem Boden aus grünem Glas mit Luftblaseneinschlüssen, Abrissnarbe am Boden, unter dem ausgestellten Mündungsrand eingeschnürt, korrodiert und irisiert.
Formgleiche Arznei- und Laborfläschchen wurden in vielen deutschen Glasregionen bereits im 16. und 17. Jahrhundert hergestellt (vgl. Röver, Gläsersammlung Röver, 1987, Kat. 66, S. 19; Klesse, Glas, 1963, Kat. 57, S. 54). Auch am ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte und auf der Pfaueninsel wurden Fragmente dieses Hohlglastyps geborgen (vgl. Franze, Nönnchen und Blätterlein, 2018; Rau, Das Glaslaboratorium, 2009, Taf. 8; Franze, Blätterlein, 2007). Derartige Flaschen dienten zur Aufbewahrung von Zutaten für alchemistische Experimente und ebenso von Arzneimitteln oder Kosmetika, da Glas weder physikalisch oder chemisch mit den Inhaltsstoffen korrespondiert. Insbesondere Apotheken orderten sie in großer Stückzahl. Das Fläschchen wurde bei Kriegsende im Mai 1945 auf dem Gelände des Bahnbetriebswerks am Hauptbahnhof Brandenburg an der Havel gefunden. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Original entry)

Material /Technique ...

Glas / ofengeformt

Measurements ...

H. 9,8 cm; Dm. Boden 3,1 cm; Dm. Mündung 2,2 cm

Created ...

... When:17.-18. century

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

Found ...

... When:1945

... Where:Bahnhof (Brandenburg an der Havel)