Flaschen aus Waldglas

Preußische Quartbouteille ohne Marke

Quartbouteille aus grünem Waldglas, der hochgestochene Boden verloren, korrodiert und irisiert.
Dieser Bodenfund stammt von einer archäologischen Baubegleitung in der Angermünder Wasserstraße 6, die 2001 stattfand. Im 18. Jahrhundert war dieser Flaschentyp, die sogenannte preußische Quartbouteille mit einem Fassungsvermögen von exakt 1,1725 Liter weit verbreitet. In erster Linie enthielt er Bier. Brandenburgische Brauereien orderten damals bereits riesige Mengen, um ihre Ware in Schankwirtschaften transportieren zu können. Aber auch Brennereien nutzten die Quartflasche zum Abfüllen von Branntwein. Seit den 1730er Jahren hatten die Bouteillen eine Glasmarke auf der Schulter zu tragen, die den Hersteller sowie das Jahr ihres Entstehens nachwies, mitunter zudem "1 Q", einen Adler oder die Initialen des verantwortlichen Glasmachers. Obgleich diese Flasche keine Marke trägt, muss sie nicht zwangsläufig in die Zeit davor datieren. Ebenso denkbar ist, dass sie aus nicht zu klärenden Gründen ungesiegelt in den Handel gelangte. Ihr Format weicht jedenfalls nicht von den gesiegelten Bouteillen mit standardisiertem Fassungsvermögen ab. [Verena Wasmuth]

(Object from: Museum Angermünde Original entry)

Material /Technique ...

Grünes Waldglas / in Hilfsmodel geblasen, ofengeformt

Measurements ...

H. 38 cm; Dm. Schulter 10,2 cm; Dm. Mündung 2,8 cm

Created ...

... When:18. century

... Where:Margraviate of Brandenburg 

Found ...

... When:2001

... Where:Angermünde