Scherzgläser

Sturzglas mit Inschrift

Pokal aus farblosem Glas als Sturzgefäß gestaltet. Die hohe Kuppa ist trichterförmig ausgestellt über einem facettierten Balusterknauf mit eingestochener Luftblase zwischen zwei Ringscheiben, daran angesetzt eine Trommelscheibe mit hohlgeblasenem wabenfacettierten Kugelbaluster als Abschluss. Der Lippenrand ist versäumt, darüber ein tiefgeschnittenes umlaufendes Rankenornament als einfache Bandlwerkbordüre. Auf der Wandung – dem Gefäßtypus geschuldet kopfstehend – befindet sich eine mattierte Banderole mit der Inschrift „ein mahl allzeit“, die nicht etwa als wohlwollender Wunsch nach allzeit vorhandener Kost zu verstehen ist. Eher gehört das Sturzglas zu den beliebten Vivatgläsern, aus denen man bei Banketten trank. Der Spruch kann interpretiert werden als „einmal“ und zwar „immerfort“, im Sinne von „einmal ist keinmal“. Sowohl Inschrift wie auch Gefäßform enthalten demnach eine Aufforderung zum Alkoholgenuss. Stilistisch weist der Dekor auf die Hand eines in Zechlin tätigen böhmischen oder sächsischen Glasschneiders hin. Das Glas gehört zum Altbestand (vor 1945) des Potsdam Museums. [Verena Wasmuth]

(Object from: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

H. 18,3 cm; Dm. Mündung 9,2 cm

Created ...

... Who:

... When:1750-1760

... Where:Brandenburg 

Literature ...

  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (Hg.) (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petersberg