Gläser mit mythologischen Themen und Früchtekindern

Becher mit Blumenstauden und Putto

Leicht konischer Becher aus dickwandigem, farblosem Glas, Boden plangeschliffen, die Wandung ist mit mattgeschnittenen Blumenstauden mit länglichen Blättern, das Blütenzentrum jeweils blank gekugelt, und einem knieenden Putto, der an einer der Blumen zu riechen scheint, unter- und oberhalb der Darstellung ein Fries aus großen, geblänkten Kugelungen, Mündungsrand verwärmt.
Aus der Potsdamer Hofglasmanufaktur sind mehrere Becher mit zwei Friesen aus Kugelschliff überliefert (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 70, S. 136; Kerssenbrock-Krosigk, Friedrich III./I., 2001, Abb. 4, S. 100, Abb. 9, S. 106; Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, Kat. 139, S. 240). Auch Blumenstauden in dieser einfachen Manier sind auf diesen als Berliner Becher bezeichneten Gläsern bekannt (vgl. Keisch/Netzer, ebd., Kat. 165). Hingegen gibt es auch aus böhmischer Produktion Becher mit das mittlere Wandungsfeld rahmenden Kugelfriesen, und auch geblänkte Blumenstauden finden sich auf ihnen (vgl. Strasser/Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, Kat. 111, S. 251; Baumgärnter, Glaskunst, 1987, Kat. 154, S. 187; Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst, 1978, Kat. 104, S. 168). Eine zweifelsfreie Zuschreibung ist deswegen kaum machbar. Der Becher wurde 1969 mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie von privat angekauft. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Measurements ...

Höhe: 11,4 cm, Durchmesser: 8,8 cm

Created ...

... Who:

... When:1700

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]