Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Pokal mit militärischem Sujet

Pokal aus farblosem Glas mit glockenförmigem Fuß und Hohlbalusterschaft. Auf dem Fuß, dem Baluster sowie am Kuppaansatz ein mattierter Spitzblattkranz mit Linsenfries. Die leicht distelförmige Kuppa ist mit einem ovalen Wappen mit sechs Obelisken und mit Akanthuswerk, Helmzier und Blumenkorb geschnitten, darüber zwei Blütenfestons und die Aufschrift "Pour celui qui aura bien combatu" (Für denjenigen, der gut gekämpft hat). Auf der Gegenseite ein Medaillon mit zwei sich zutrinkenden Figuren, eingefasst von einer Kriegsarmatur und Akanthuswerk, darüber der Spruch "Wir beide wollens so wie unsre Vätter halten, Treu Redlich ohne Falsch so machten es die Alten." Am Mündungsrand ein fein polierter und eng gesetzter Olivenfries.

Pokale mit glockenförmigem Fuß und distelförmiger Kuppa sind für Brandenburg ab etwa 1725 bekannt. Bei dem Glas dürfte es sich aber wohl um ein Produkt der Zechliner Glashütte aus der Mitte des 18. Jahrhunderts handeln, wofür der filigrane Rankendekor sowie der saubere Linsenfries sprechen. Möglicherweise bezieht sich das Wappen auf Friedrich Julius von Mützschefall (1693–1761). Der Pokal könnte in Zusammenhang stehen mit dem 7. Mai 1753, als von Mützschefall von König Friedrich II. zum Generalmajor ernannt wurde und den Orden Pour le Mérite verliehen bekam. Das Glas ist im Inventarbuch von Schloss Babelsberg gelistet. Seine Kuppa hat am oberen Rand einen kurzen Sprung und ist einmal ausgebrochen.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, farblos, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

Hauptmaß: Höhe: 21.80 cm Breite: 10.00 cm

Created ...

... Who:

... When:1740-1760

... Where:Zechlinerhütte