Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Deckelpokal mit Wappen von Brandenburg

Deckelpokal aus farblosem Glas, Scheibenfuß mit umgeschlagenem Rand, Abrissnarbe am Boden. Oben auf dem Fuß ein Kranz aus einem versenkten Olivenfries. Der horizontal sechsfach stark profilierte Schaft ist aus einem massiven Baluster zwischen je drei flachen Ringscheiben aufgebaut. Am Ansatz der becherförmigen Kuppa wiederholt sich der Olivenfries. Auf der Vorderseite befindet sich das bekrönte brandenburgische Wappen zwischen Palmwedeln, die übrige Kuppa ohne Dekor. Der gewölbte Deckel ist mit einem auskragenden Auflagerand und einem Kugelfries versehen. Der Knauf nimmt die Gestaltung des Schafts aus Olivenfries, drei Ringscheiben und einem sechsfach eingeschliffenen Nodus auf.

Der Deckelpokal ist im Inventar von Schloss Babelsberg gelistet. Nach Kriegsende wurde er in die ehemalige Sowjetunion verbracht und 1958 zurückgeführt. Er ist stark glaskrank (Stufe 5), hat einen kräftig manganfarbigen Stich unter der Korrosion und sein Fuß ist nahezu zur Hälfte abgebrochen. Es handelt sich um ein frühes Glas aus der Potsdamer Glashütte, das anhand von Vergleichsstücken in die Zeit vor 1700 zu datieren ist (vgl. Berlin, Kunstgewerbemuseum, Inv.-Nr. 1913,74; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 5.2). Wahrscheinlich ist es der Werkstatt des Hofglaschneiders Martin Winter (um 1649–1702) auf dem Friedrichswerder in Berlin zuzuschreiben.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, formgeblasen, geformt, geschnitten, geschliffen

Measurements ...

Hauptmaß: 19.20 cm

Created ...

... Who:

... When:1690-1700

... Where:Margraviate of Brandenburg