Kleiner Pokal aus farblosem Glas, der steil ansteigende Fuß mit konzentrischen Strahlenfacetten geht in einen kurzen glattvergoldeten Schaft über. Der unten ausgebauchte Kuppaansatz ist facettiert, der Übergang zur sich konisch weitenden Wandung trägt tiefgeschliffene Rundfacetten und wiederholt den Strahlenfacettendekor vom Fuß. Die Wandung ist mit dem mattgeschnittenen Wappen derer von Wuthenau verziert, das zwei aufwärts ins Andreaskreuz gelegte rote Feuerhaken und als Helmzier eine Frau zeigt, die in jeder Hand einen Feuerhaken hält. Auf der Schauseite die Darstellung eines Reiters mit Dreispitz und Perückenzopf auf einem Landschaftssockel, darüber die Inschrift "Vivat die Preußische Cavallerie", vergoldeter Mündungsrand.
Der Form nach handelt es sich um ein Zechliner Produkt aus der Zeit von 1740 bis 1760, einen sogenannten "Stutzerpokal" (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 16, S. 60, Taf. 37.1+3). Vermutlich bezieht sich das Glas auf Friedrich Wilhelm von Wuthenau (1722–1801), der 1742 in das Leibkürassierregiment zu Pferde aufgenommen wurde. Anlass könnte seine Beförderung zum Leutnant zehn Jahre später gegeben haben. Der Pokal wurde 1973 für das Berlin Museum angekauft. [Verena Wasmuth]