Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Kleiner Pokal mit Doppelmedaillon

Pokal aus farblosem Glas, Scheibenfuß, Balusterschaft mit sechs runden Kerbschliffen, rundbogig eingeschnürter Kuppaansatz ebenfalls mit Rundkerben. Auf der sich weitenden Wandung in Mattschnitt ein jeweils bekröntes und von Palmwedeln und Blattranken gerahmtes Doppelmedaillon mit dem Brustbildnis von Friedrich II. und seiner Gemahlin Elisabeth Christine, umgeben von Trophäen. Auf der gegenüberliegenden Seite die Inschrift "Friedrich der Große Held soll Leben / die Gnädigste Königin auch daneben", vergoldeter Lippenrand.
Die eingeschnürte Kuppaform gehörte seit etwa 1750 zum Sortiment der Zechliner Glashütte. Da Friedrich II. erst um 1756 aufgrund seines strategischen Geschicks im Siebenjährigen Krieg den Beinamen "der Große" führte, muss das Glas später entstanden sein. Es ist denkbar, dass der kleine Vivat-Pokal anlässlich eines Ehejubiläums Friedrichs und Elisabeth Christines angefertigt wurde. Die vergleichsweise wenig präzise Qualität des Schnitts spricht für eine Datierung um 1783, dem Jahr ihrer Goldhochzeit (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 102f.). Als Vorlage dürften Kupferstiche gedient haben, die damals in großer Zahl in Umlauf waren, etwa das Porträt von Elisabeth Christine von Étienne-Jehandier Desrochers und jenes von Friedrich von Étienne Ficquet nach Amédée van Loo. Das Glas gehört zum Altbestand des Museums. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert, vergoldet

Measurements ...

Höhe: 12,8 cm; Durchmesser: 6 cm

Created ...

... Who:

... When:1756-1786

... Where:Zechlinerhütte 

[Relation to person or institution] ...