Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Becher mit Wappen des Fürstbischofs Johann von Ermland

Zylindrischer Becher aus farblosem Glas, Eisboden mit ausgekugeltem Abriss und Strahlenkranz aus Oliven auf mattiertem Grund in der Art schlesischer Gläser, der unten mit einem Strahlenfacettenkranz verziert ist. Die Wandung trägt das fein geschnittene und gevierte Wappen der Grafen von Hohenzollern, das Stammwappen Zollern und springende Hirsche, im Schild die gekreuzten Zepter des Reichserbkämmereramts, vor einem Wappenmantel, gehalten von einer Fürstenkrone unter einem Bischofshut. Der verwärmte Mündungsrand ist beidseitig vergoldet.
Dieses Glas aus der Königlichen Kunstkammer bildete Robert Schmidt 1914 in dem Band "Brandenburgische Gläser" zusammen mit zwei weiteren Erzeugnissen der Zechliner Glashütte ab, nicht ohne seine "schlichte Form" zu betonen und das "leidlich gut geschnittene Wappen". Das Wappen ist Johann Nepomuck Karl von Hohenzollern-Hechingen (1732–1803) zuzuordnen, der von 1795 bis zu seinem Tod Fürstbischof von Ermland war. Daher lässt sich das Glas präzise datieren. [Verena Wasmuth]

(Object from: Kunstgewerbemuseum Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, vergoldet

Measurements ...

H. 10,2 cm; Dm. Fuß 7 cm; Dm. Mündung 7,5 cm; Wandungsstärke 0,25 cm

Created ...

... Who:

... When:1795-1803

... Where:Zechlinerhütte 

Literature ...

  • Netzer, Susanne (2017): Von schönen und necessairen Künsten. Glasproduktion und Glasveredelung in Preußen zwischen 1786 und 1851, Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, hg. von Jürgen Kloosterhuis und Paul Marcus, Quellen, Bd. 72. Berlin
  • Schmidt, Robert (1914): Brandenburgische Gläser. Berlin