Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Großer Becher mit dem mecklenburgischen Wappen

Becher aus dickwandigem, farblosem Glas, graustichig, Bodenkugel, der Standrand trägt Vertiefungen im Schälschliff, darüber am Ansatz der Wandung ein Fries aus großen, geblänkten Kugelungen. Die Schauseite der Wandung ist mit einem bekrönten Medaillon in Mattschnitt geschmückt, umlaufend mit der Inschrift: HERTZOG ZU MECKLENBURG V. G. G. ADOLPH FRIDERICH; darin das siebenfeldrige Wappen Mecklenburgs, beidseitig gehalten von einem stehenden Stier und einem stehenden Greifen, darunter die Jahreszahl "1715". Die Gegenseite trägt einen großen mattierten Kreis mit zahlreichen großen, polierten Kugelungen, die in der Durchsicht interessante optische Reflexe erlauben, den beiden dazwischen liegenden Seiten sind einfache Ranken eingeschnitten. Der verwärmte Mündungsrand ist mit liegenden Oliven dekoriert.
Der geblänkte Kugelschliff ist charakteristisch für die Potsdamer Glashütte. Der stilistische Vergleich macht eine Verortung nach Böhmen ebenso wahrscheinlich, doch spricht die Abbildung des mecklenburgischen Wappens eher für eine norddeutsche Herkunft dieses Vivatglases auf Adolf Friedrich III. Mecklenburg [-Strelitz] (1686–1752). Weder die Provenienz noch das anlassstiftende Ereignis im Jahr 1715 lassen sich vorbehaltslos ausmachen. [Verena Wasmuth]

(Object from: Kunstgewerbemuseum Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

H. 17,3–17,6 cm; Dm. Fuß 10,4 cm; Dm. Mündung 14,1 cm; Wandungsstärke 0,6 cm

Created ...

... Who:

... When:1715

... Where:Potsdam [wahrsch.]

[Relationship to location] ...

Mecklenburg