Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Pokal der Seilerinnung

Pokal aus farblosem Glas, abgebrochener Fuß aus Zinn ersetzt, glockenförmig. Der Schaft ist aus einem Baluster mit einer eingestochenen, tränenförmigen Luftblase und einem Nodus, ebenfalls mit eingestochener Blase, zwischen Ringscheiben aufgebaut. Die becherförmige Kuppa trägt in Mattschnitt das Zunftzeichen der Seilerinnung – zwei gekreuzte Warbel vor einer Haspel – in einer Kartusche, darüber die Inschrift: "He: Johann Hille". Auf der rechts daneben liegenden Wandung ist das Spiegelmonogramm "IC" zwischen gekreuzten Lorbeerzweigen unter einer Adelskrone dargestellt. Zwischen Kartusche und Spiegelmonogramm sind folgende Namen über der Jahreszahl 1729 gelistet:
M: Martin. Kürchner.
M: Anderas Krottstock.
M: Martin. Steindorff.
M: Johann Krottstock.
M: Tobias. Sibach.
M: Andreas. Göres. Der Mündungsrand ist verwärmt.
Das Glas wurde 1904 von "Postrat Steinhardt" aus Treuenbrietzen angekauft. Gustav Steinhardt (gest. 1907) war Mitglied in "Brandenburgia", der Gesellschaft für Heimatkunde und Heimatschutz der Provinz Brandenburg mit gleichnamigem Monatsblatt. Formal könnte es sich bei dem Pokal um ein Produkt der Potsdamer Glashütte handeln, aber auch andere deutsche Manufakturen stellten diesen einfachen Glastyp her (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 99). [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschnitten; Zinn

Measurements ...

Höhe: 30,5 cm, Durchmesser: 13,4 cm

Created ...

... When:1729

... Where:Brandenburg [wahrsch.]