Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Zechliner Fußbecher mit Vergoldung

Kleiner Pokal aus farblosem Glas, kegelig ansteigender Fuß mit Strahlenfacettenkranz, der von vier vergoldeten Riefen in Tiefschliff unterbrochen wird. Angesetzt ein kurzer Schaft mit Vergoldung, der zum verjüngten Kuppaansatz überleitet, der den Fußdekor übernimmt. Die glockenförmige Kuppa trägt eine Wappenkartusche mit zwei gekreuzten Balken, an deren Schnittpunkt eine Blume. Die gegenüberliegende Wandung ist mit der Inschrift "vor alle meine Mühe" über einer mythologischen Darstellung in Mattschnitt dekoriert: Amor, auf einem niedrigen Hocker sitzend und die Linke an einer Wiege mit Kind. Der kräftig vergoldete Mündungsrand ist mit einem feinen Perlfries dekoriert.
Das Sujet lässt vermuten, dass dieser Fußbecher als Geschenk an eine junge Mutter in Auftrag gegeben wurde. Das Wappen konnte nicht aufgelöst werden (Dank für weiterführende Hinweise). Es handelt sich um ein Produkt der Zechliner Hofmanufaktur der Jahre 1740 bis 1760, wie Vergleichsstücke belegen (vgl. Inv. Nrn. SM 2013-7657, SM 2013-7686, II 67/496 A; Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1973, Kat. 627; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 16, S. 60, Abb. Taf. 37.1). Der Formtyp wird auch als "Stutzerpokal" bezeichnet. Ursprünglich dürfte eine Deckel zugehörig gewesen sein. Das Glas gehört zum Altbestand. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert, vergoldet

Measurements ...

Höhe: 11,5 cm, Durchmesser: 7,3 cm

Created ...

... Who:

... When:1740-1760

... Where:Zechlinerhütte 

Was depicted (Actor) ...

... Who:

Literature ...

  • Horbas, Claudia/Möller, Renate (2006): Glas vom Barock bis zur Gegenwart. Antiquitäten-Führer. München/Berlin