Rubingläser

Kleines Koppchen aus Rubinglas mit Schnittdekor

Henkellose Tasse aus dickwandigem Rubinglas, vermutlich Goldrubinglas, mit vergleichsweise breiter Standfläche, kleine Bodenkugel. Die abgerundet ansteigende Wandung ist umlaufend in Mittschnitt mit einer baumbestandenen Landschaft aus Architekturen und einer Burg auf einem Felsen dekoriert, samt zwei Wanderern, erkennbar an ihren Stöcken, der Mündungsrand ist verwärmt.
Dieses Koppchen stammt aus der Königlichen Kunstkammer und gehört vermutlich zu den frühen Erzeugnissen der Potsdamer Hofglasmanufaktur. Teegeschirr aus Goldrubinglas stellte die Potsdamer Glasmanufaktur im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert her, überwiegend ohne jede Veredelung (vgl. Poser, Koppchen, 2006; Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, S. 117f. und 242f.; Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst, 1978, Kat. 103, S. 165). Dem Genuss von Tee aus diesem Material wurde eine magische und heilende Wirkung zugeschrieben. Man glaubte, die wundersamen Kräfte aus dem Goldrubinglas würden sich auf das Getränk übertragen. Entgegen der naheliegenden Annahme, hat das Heißgetränk ihnen keinerlei Schaden beigebracht. [Verena Wasmuth]

(Object from: Kunstgewerbemuseum Original entry)

Material /Technique ...

Rubinglas / in Hilfsmodel geblasen, ofengeformt, geschnitten

Measurements ...

H. 4,2 cm; Dm. Mündung 6,7 cm; Wandungsstärke 0,25 cm

Created ...

... Who:

... When:1680-1710 [circa]

... Where:Potsdam