Rubingläser

Koppchen aus Rubinglas mit Schnittdekor

Henkellose Tasse aus dickwandigem, blaustichigem Rubinglas, vermutlich Goldrubinglas, Abrissnarbe am etwas eingedrückten Boden. Die konvex ansteigende und zum Rand hin leicht ausschwingende Wandung ist in Tiefschnitt mit einer umlaufenden Flusslandschaft dekoriert, darin eine Burg auf einem Felsen, eine Siedlung sowie ein Boot mit einem Mann, Mündungsrand verwärmt. Die fortgeschrittene Glaskrankheit macht die Oberfläche spröde und die Schlieren in der Glasmasse sichtbar.
Derartige Koppchen sind Vorgänger der erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts aufkommenden Tassen mit angefügten Henkeln. Aus Rubinglas sind nur wenige Koppchen und dazugehörige Unterschalen mit Schnittdekor überliefert, häufiger sind Exemplare ohne Dekor, allein im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin insgesamt fünf Stück (Inv. Nr. II 62/528 a,b A sowie Inv. Nrn. SM 2017-00841 a,b und SM 2017-00848 a,b; vgl. auch Poser, Koppchen, 2006; Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, S. 219f. und 242f.; Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst, 1978, Kat. 103, S. 165). Zugehörig ist ein Pendant im Museumsbestand (Inv.-Nr. O-1957,22). [Verena Wasmuth]

(Object from: Kunstgewerbemuseum Original entry)

Material /Technique ...

Rubinglas / in Hilfsmodel geblasen, geschnitten

Measurements ...

H. 4,8 cm; Dm. Mündung 6,4 cm; Wandungsstärke 0,4 cm

Created ...

... Who:

... When:1700 [circa]

... Where:Potsdam [wahrsch.]