Fragmente

Milchglasscherben mit blauem Fiedermuster

Zwölf Fragmente aus opakem, milchigblau durchgefärbtem Glas mit einseitig aufgekämmten, nebeneinandergelegten und eingeschmolzenen, blauen Glasfäden.

Maße: 1 cm x 1,4 cm – 3,8 cm x 5,6 cm, WS 0,25 cm; Inv.-Nr. 2015:235/305/1/5_1

 

Blau gefleckt und gekämmte weiße Hohlgläser mit diesem Dekor, der lediglich auf einer Seite sichtbar ist, werden in der Literatur meist in die Schweiz oder nach Süd- oder Mitteldeutschland verortet und ist ausgehende 17. bzw. 18. Jahrhundert datiert. In der Regel verwendete man dafür eingeschmolzene blaue Krösel. Diese Scherben hingegen tragen parallel aufgelegte und eingeschmolzene blaue Glasfäden, die gekämmt wurden. Die Bodenfunde kamen 2015 in der Potsdamer Brauerstraße 2–6 zutage, eine der ältesten Straßen der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft von Potsdam Museum und Museum Barberini. Nahe der Havel waren hier früher Brauhäuser angesiedelt. Möglicherweise handelt es sich um ein Produkt der Potsdamer Glashütte. [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)