Fragmente

Fragment einer Schale

Gewölbte Scherbe einer Schale aus entfärbtem Glas mit umgelegtem Rand, korrodiert und irisiert.

Maße: 5,7 cm x 7,2 cm; WS 0,35 cm;  Inv.-Nr. 1993:11/1/2_3

Dieses Fragment einer Schale, eines Albarellos oder einer Satte wurde im Mühlengraben, nahe der Mühle in Neuehütte bei Chorin aufgelesen. Bis ins 15. Jahrhundert bildete er den natürlichen Abfluss des Amtssees (Choriner Sees) und führte an der Süd- und Westseite in einem Bogen um das Kloster Chorin herum, das die Zisterzienser ab 1273 am Seeufer errichtet hatten. Steigende Wasserstände veranlassten die Mönche, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert, zu einem 200 Meter langen geraden Grabendurchstich vom westlichen Seeufer direkt zum auch hier als Ragöse bezeichneten Bach auf der Klosternordseite. Das Bett des Mühlengrabens an der Klostermühle schütteten sie später zu (Wikipedia: "Ragöse"). Somit gibt der Fundort wenig belastbare Hinweise für eine Datierung der Scherbe. Möglicherweise handelt es sich dabei um ein Produkt der nahegelegenen Glashütte Chorin, die von 1706 bis 1772 in Betrieb war (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 20). [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)