Fragmente

Pokalschaft mit eingestochener Luftblase

Konkaves Schaftfragment eines Pokals aus entfärbtem, graustichigem Glas mit viereckigem Querschnitt, formgeblasen, mit eingestochener, tränenförmiger Luftblase, stark korrodiert, irisiert.

Maße: H. 2,2 cm; unten 1,5 x 1,6 cm; oben 1,1 x 1,1 cm; Inv.-Nr. 2015:642/2_11

Die Seitenflächen sind nicht etwa beschliffen, was man auf den ersten Blick meinen möchte, sondern durch das Einblasen in eine Form "pseudofacettiert". Diese Methode ermöglichte effezient die serielle Herstellung derartiger Pokalschäfte, die in einem zweiten Arbeitsschritt durch das Einstechen einer Luftblase einen Innendekor erhielten, der bei Lichteinfall ansprechende Reflexe verursachte. Ein seperat gefertigter Fuß sowie eine Kuppa wurden danach angesetzt. Diese Technik war im 18. Jahrhundert in Thüringen weit verbreitet. Das Fragment kam im Bereich der Potsdamer Friedrich-Engels-Straße am ehemaligen Standort der Glashütte auf dem Hakendamm zutage. Sein Zustand spricht dafür, dass es sich um ein Fehlprodukt handelt, dass dort entstand und zum Wiedereinschmelzen vorgesehen war. [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)