Fragmente

Fragmente einer kleinen Vierkantflasche

Dünnwandige Scherben einer rechteckigen Vierkantflasche aus grünem Glas, Abriss am Boden, korrodiert und irisiert.

Die Fragmente wurden am ehemaligen Standort der Glashütte auf der Pfaueninsel gefunden, die von Johann Kunckel (um 1635–1703) unter anderem als materialwissenschaftliche Versuchshütte genutzt wurde. Sicherlich diente sie zur Aufbewahrung von Zutaten, die bei den Experimenten zum Einsatz kamen. Vierkantflaschen waren damals weit verbreitet, denn sie konnten in Holzkästen senkrecht angeordnet platzsparend aufbewahrt und transportiert werden. Ob es sich bei dieser Flasche um ein brandenburgisches Erzeugnis handelt, das Kunckel zur Abfüllung einer von ihm kreierten Flüssigkeit diente, lässt sich nicht ohne Vorbehalt sagen. Ebenso gut könnte es sich um ein von ihm im Ausland angekauftes Erzeugnis handeln, das als Verpackung einer kostspieligen Bestellung für sein Laboratorium fungierte. Dass Kunckel enorme Summen in seine Experimente steckte, geschah angeblich mit ausdrücklicher Billigung seines Gönners, des Großen Kurfürsten: "Er hätte wohl eher einen Abend 1000 Thaler verspielt oder sonsten in die Luft fliegen lassen: so könne er hieran auch was wenden" (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 33). [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas / formgeblasen, ofengeformt

Measurements ...

Kantenlängen 3,4 cm x 5,3 cm

Created ...

... When:Before 1688

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

Found ...

... When:1973-1974

... Where:Pfaueninsel 

Literature ...

  • Rau, Günter und Monica (2009): Das Glaslaboratorium des Johann Kunckel auf der Pfaueninsel in Berlin. Berlin