Fragmente

Fragmente von amethystfarbigem Glas

Bruchstücke und Scherben aus violettem Glas, teils verschmolzen mit farblosem Glas, teils in Rippenmodel geblasen, teils überfangen.

Diese Fragmente stammen vom ehemaligen Standort der Glashütte Pfaueninsel, die lediglich kurz zwischen 1685 und 1688 in Betrieb war. Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte die Insel seinem Alchemisten Johann Kunckel zur Anlage dieser Hütte geschenkt, die besonders gut vor den Blicken Unbefugter geschützt war und ihm unter anderem für Glasexperimente dienen sollte. Zur Herstellung farbiger Gläser entwickelte Kunckel die Rezepturen Antonio Neris weiter und notierte sie in seiner Ars vitraria experimentalis. Zur Imitation von Amethysten, denen eine heilende Wirkung nachgesagt wurde, verwendete er Magnesium und "Zaffera" aus kobalthaltigen Erzen (Kunckel, Ars vitraria experimentalis, 1679, Buch 1, Kap. 48, S. 91). Die Scherbe mit Rippenstruktur stammt von einem modelgeblasenen Hohlgefäß. Die Bruchstücke aus farblosem Glas mit violetten Einschlüssen belegen, dass Kunckel sich bereits mit Überfangverfahren beschäftigte. Am ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte, die ebenfalls unter seiner Leitung stand, kamen mehrere ähnliche Scherben zutage. Sie werden vom Potsdam Museum als Dauerleihgabe des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum verwahrt. Überliefert sind keine intakten Gläser dieser Färbung aus Brandenburg. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas / ofengeformt, teils formgeblasen

Measurements ...

Kästchen 8 cm x 8 cm

Created ...

... Who:

... When:1685-1688

... Where:Pfaueninsel 

Found ...

... When:1973-1974

... Where:Pfaueninsel 

[Relation to person or institution] ...