Stadttore und Brücken

Neustädtisches Mühlentor von Osten

Das von 1411 stammende Neustädtische Mühlentor - es gab bis zum Abbruch im Jahr 1802 auch ein Altstädter Mühlentor - wird hier mit seiner barocken Tordurchfahrt von Osten gezeigt. Die Bauzeit der Tordurchfahrt ist nicht überliefert, doch kann sie als Teil der Akzisemauer mit ihrer toskanischen Pfeilerarchitektur und dem bekrönenden Segmentbogengiebel in die Zeit Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts datiert werden. Der Bau dieses und anderer Tore sowie die Reparatur der desolaten Stadtmauer in dieser Zeit hatte zwei Ursachen: Zum einen wurde seit 1669 in der Alt- und Neustadt Brandenburgs an den Toren die Akzise erhoben und damit die verstärkte Kontrolle des Warenverkehrs nötig. Zum anderen bestand seit dem Reichskrieg mit Frankreich 1688 erstmals eine Rekrutierungspflicht für lokale kurbrandenburgische Landesbehörden. Dieselben hatten also zwangsweise Soldaten ausheben, womit natürlich die Gefahr der Desertion bestand. So ein barockes Stadttor hatte daher immer zwei gegenüberstehende Nebengebäude, ein Wachhaus, oft mit Arrest, und ein Zoll- bzw. Akzisehaus. Auf dem Bild sind im Vordergrund rechts das Akzisehaus und daneben der Schlagbaum zu erkennen. Das von Bäumen verdeckte Haus auf der anderen Seite dürfte die Wache aufgenommen haben. 1839 wurde das barocke Mühlentor abgebrochen. [Thomas Sander]

VS: o.r. XXVI / u.m. Vuë de Brandenbourg / Dedieé à Son Altesse Sérénissime Madame Louise, Duchesse Regnante de Mecklenbourg-Schwerin & Princesse de Saxe-Gotha, etc. etc. [...]. / u.r. Nagel fe 1791

(Object from: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Original entry)

Material /Technique ...

Kolorierte Radierung

Measurements ...

24,2 x 34,5 cm

Created ...

... Who:

... When:1791

Published ...

... Who:

Literature ...

  • Berndt, Iris (2007): Märkische Ansichten. Die Provinz Brandenburg im Bild der Druckgraphik 1550-1850. Berlin