Grafiken von Walter Garski (1884 Berlin - 1961 Meisenheim/Glan [Rheinland-Pfalz])
Der Maler und Grafiker Walter Garski lebte von 1906 bis 1951 in Brandenburg an der Havel. Dort hielt er in seinem umfangreichen Werk die Entwicklungen der Stadt, aber auch ihre Katastrophen fest. In den ersten beiden Jahrzehnten seiner dortigen Tätigkeit arbeitete er häufig im Auftrag der Stadt. So gestaltete er u.a. in der Inflationszeit das Notgeld. In der Saldria war er 43 Jahre als Zeichenlehrer tätig und arbeitete zudem in der Wredowschen Zeichenschule. Sein Hauptaugenmerk richtete er dabei auf künstlerisch begabte Kinder und Jugendliche. Für Brandenburger Gewerbe- und Industriebetriebe fertigte er in dieser Zeit Kataloge, Prospekte und Plakate. Bildeten für ihn vor dem Zweiten Weltkrieg vor allem Brandenburgs mittelalterlich geprägte Straßen und Plätze, aber auch die neuen Wahrzeichen von Verkehr und Handel das Sujet, so widmete er sich ab 1945 den Zerstörungen der Stadt. Dabei vermied er es, lediglich das Bild vollkommener Trostlosigkeit zu vermitteln und verwies immer wieder auf Zeichen neuen Lebens, das sich selbst in Form blühender Bäume zwischen den Trümmern regte. Nach dem Krieg unterrichtete er an der Bauingenieurschule von Brandenburg technisches und Freihandzeichnen. Als die Schule 1951 nach Apolda verlegt wurde, wechselte er ebenfalls dorthin. 1956 verließ er die DDR und verbrachte seinen Lebensabend bei seiner Tochter im rheinland-pfälzischen Meisenheim. 2011 widmete das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel dem Künstler anlässlich seines 50. Todestages eine Sonderausstellung.
2017-03-03