Gesamtansichten von Brandenburg an der Havel

Ansicht der Stadt Brandenburg von Nordosten

Der in Lübbenau geborene Moritz Carl Graf zu Lynar (1702-1768) war der Sohn des kursächsischen Kammerherrn und Oberamtsrates Friedrich Casimir zu Lynar und dessen Frau Eva Elisabeth von Windisch-Graetz. Er studierte ab 1718 in Wittenberg; danach schlug er die Diplomatenlaufbahn ein. 1728 heiratete er die Gräfin Christiane von Flemming (1709-1730), die aber nur zwei Jahre später starb. 1734 wurde er kursächsischer Gesandter in Berlin und danach in St. Petersburg, doch bereits im Jahr darauf ließ ihn Zarin Anna Iwanowna (1693-1740) abberufen, da er mit ihrer Schwester Anna Leopoldowna (1718-1746) ein Verhältnis hatte. Kaum war die Zarin 1740 verstorben, rief Anna, nun selbst Regentin von Russland, Lynar nach St. Petersburg zurück, wo beide ihr Liebesverhältnis wiederaufnahmen. Um es geheim zu halten, verlobte sie ihn mit ihrer Hofdame Julie von Mengden und veranlasste sie, 30.000 Taler an Lynar zur Begleichung von Schulden zu zahlen. Sodann wollte die Regentin den Geliebten zu ihrem Oberkammerherrn erheben. Lynar begab sich nach Dresden, um dort seinen Abschied zu nehmen, erfuhr aber auf dem Rückweg nach Russland von dem Anfang Dezember 1741 erfolgten Sturz der Regentin. Er kehrte nach Dresden zurück und wurde dort Geheimrat, musste aber seiner einstigen Verlobten die erhaltenen 30.000 Taler wieder zurückzahlen. Lynar starb kinderlos als Erbherr auf Lübbenau und Bucko und wurde in der Nikolaikirche in Lübbenau beigesetzt. Die Zeichnung entstand, als er etwa 15 Jahre alt war, vielleicht während einer Kavalierstour, die ihn auch durch Brandenburg an der Havel führte. [Thomas Sander]

(Object from: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel Original entry)

Material /Technique ...

Graphit und Rötel, aquarelliert

Measurements ...

20,5 x 25,7 cm

Drawn ...

... Who:

... When:1717

... Where:Brandenburg an der Havel