Vom Salon ins Museum

Die Römischen Hyperboräer

Das Instituto di Corrispondenza Archeologica ist hervorgegangen aus den Römischen Hyperboräern, einem Lesekreis gebildeter Laien und archäologischer Fachleute. August Kestner war es, der ihn zusammen mit den Archäologen und Kunsthistorikern Otto Magnus von Stackelberg (1786–1837), Theodor Panofka (1800–1858) und Eduard Gerhard (1795–1864) im Jahre 1823 ins Leben gerufen hatte. Gemeinsame Lektüre der klassischen Autoren sowie Reisen durch Italien, auf denen antike Inschriften und Bauten studiert und gezeichnet werden, galten als Hauptzweck der Zusammenkünfte. Zwei Jahre lang trafen sich die Hyperboräer regelmäßig in Kestners Wohnung in der Via Gregoriana zur gemeinsamen wissenschaftlichen Diskussion.

Auch wenn August Kestner in diesem Kreis derjenige war, der den eigentlichen altertumswissenschaftlichen Studien am fernsten stand, so traf seine Begeisterungsfähigkeit für alles Schöne und Erhabene den Geist der damaligen Archäologie. Als „aller echten Kunst mit enthusiastischer Liebe zum Schönen, aller Zeit und Richtungen“ zugewandt, charakterisiert ihn sein Freund Eduard Gerhard. Eben dies war das Credo des Winkelmann‘schen Verständnisses antiker Kunst, das so prägend für die Anfänge der Archäologie sein sollte.

2022-01-27

Sources and Links ...

Related Objects ...

Schulterstück. - August Kestner und Otto Magnus von Stackelberg verband bereits seit Kestners erstem Italien- bzw. Rom-Aufenthalt in den Jahren 1808/09 eine enge Freundschaft. Diese wurde...

Schulterstück. - Der Altertumswissenschaftler und Archäologe Eduard Gerhard hielt sich mehrfach zu wissenschaftlichen Forschungen in Rom und Italien auf und wurde während seines dritten...