Ausblicke – Einblicke

Wäscherinnen an der Leine

Waschfrauen an der Leine waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein alltägliches Bild. Die Stadtbewohner*innen nutzten den Fluss über Jahrhunderte zur Stadtverteidigung, als Transportweg, zur Förderung von Trinkwasser, als Pferdetränke, zur Energiegewinnung und auch zum Waschen. Die Leine durchzieht Hannover von Südosten nach Nordwesten. Wegen der Umleitung von Wasser in die Ihme ist sie im Stadtgebiet schmal und flach. Nach 1945 hat sich das Bild der Leine in der Altstadt durch die Zuschüttung eines Leinearmes stark verändert.

Stadt an der Leine

Wie wichtig ist der Fluss für Hannover? Im Vergleich zu Großstädten wie Hamburg an der Elbe, Bremen an der Weser, Köln am Rhein und Frankfurt am Main scheint die Leine keine so bedeutende Rolle zu spielen. Aber der Eindruck täuscht. Die Leine mit ihrer Furt war für die Stadtgründung und -entwicklung entscheidend. Hier, am Übergang über den Fluss, entstand eine erste Siedlung. Der Fluss trennt die sandige nördliche Geestlandschaft vom fruchtbaren südlichen Lößland. Und ist das Wortspiel „Stadt an der Leine“ nicht auch typisch für das gemäßigte Temperament seiner Bewohner*innen?

2021-11-05