Ausblicke – Einblicke

Adel verpflichtet

...von goldenen Kutschen und kolonialer Vergangenheit

Das frühere herzogliche Zeughaus ist wichtiger Teil des Historischen Museums: Die »Kutschenhalle«. Hier stehen – als Leihgabe des Prinzen von Hannover – vier kostbare, historische Karossen aus dem Welfenhaus.

Auch in Zukunft wird in diesem Ausstellungsbereich nach dem Beitrag der Welfen zur Stadt- und Landesgeschichte gefragt. Auch die Jahre zwischen 1714 und 1837 werden angesprochen, als hannoversche Landesherren zugleich in London regierten: eine Zeit, in der Großbritannien zur weltumspannenden Kolonialmacht wurde. Die Museumsgäste können eintauchen in die Welt vor 500 Jahren, als die Menschen noch unüberwindlichen Standesgrenzen unterlagen, als der Adel umfangreiche Privilegien genoss und das politische Geschehen dominierte.

Wie zur Eröffnung des Historischen Museums im Jahr 1966 sollen die vier prachtvollen Kutschen im Zentrum der Halle stehen. Darum gruppieren sich prunkvolle Gemälde, kunstvolle Waffen, edle Stoffe und kostbare Preziosen. Mit Fülle und Opulenz wird den repräsentativen Absichten der historischen Adelskultur Rechnung getragen.

Dem gegenüber steht die Stadtgesellschaft unserer Tage: An der Westwand zur Leine sind Portraitfotos von Hannoveranerinnen und Hannoveranern jeglicher Couleur ausgestellt. Digital werden diese Portraits zum Sprechen gebracht: Ganz unterschiedliche Männer und Frauen erzählen den Gästen, wie sie darüber denken, im 21. Jahrhundert in einer Landeshauptstadt im demokratischen Deutschland zu leben.

2021-03-25