Georg Egestorff übernahm 1819 den kaufmännischen Bereich der Unternehmen seines Vaters Johann in Linden. 1832 ließ er am Lindener Berg die Saline Egestorffhall errichten. 1835 gründete er am Deisterplatz mit dem Kapital seines Vaters eine Eisengießerei und Maschinenfabrik - ab 1870 Hanomag. Die erste dort fertig gestellte Lokomotive wurde nach dem König „Ernst August“ benannt.

Industrieller mit Herz

Georg Egestorff war in der Frühindustrialisierung der bedeutendste Unternehmer des Königreichs Hannover. Er erkannte die Zeichen der Zeit und betrat wirtschaftliches Neuland. Seine Maschinenfabrik wurde durch den Eisenbahnboom zu einem Erfolgsunternehmen. Neben weitsichtigem wirtschaftlichen Handeln zeigte Egestorff großes soziales Engagement: für seine Arbeiter*innen richtete er eine Unterstützungs-, Kranken- und Sterbekasse, eine Speiseanstalt und eine Freischule ein. Durch den Zuzug von Arbeitskräften entwickelte sich Linden zum größten Dorf des Königreichs. 1885 erhielt es Stadtrechte.