Berliner Uhren

Wanduhren

Neben den Tisch- und Konsoluhren waren vor allem im 17. und frühen 18. Jahrhundert Wanduhren in Gebrauch. Von Berliner Uhrmachern gab es sowohl einfache als auch raffinierte Ausführungen, wie die ungewöhnlichen Hänge-Schwerkraft-Uhren des Berliner Hofuhrmachers Georg Seydel (Museumslandschaft Hessen-Kassel, Astronomisch-Physikalisches Kabinett und Planetarium). Zu den Wanduhren zählen auch die Telleruhren, bei der das Zifferblatt wie ein Prunkteller gestaltet ist.

In den kurfürstlichen Schlössern in Berlin und Potsdam gab es seit den 1680er Jahren eine weitere Sonderform, die Spiegeluhren. Hierbei waren in den Spiegelrahmen Uhren und mitunter auch Kalender integriert. Es gab sie anderswo sowohl freistehend in Form einer Art Monstranz als auch, wie in Berlin, an der Wand befestigt. Die aufwändig gestalteten Silberschmiedearbeiten der Rahmen mit dekorativem Blattranken- und Figurenschmuck stammten zumeist aus Augsburger Werkstätten. Im 19. Jahrhundert, besonders in der Zeit des Biedermeier, waren sogenannte Bilderuhren mit Darstellung von Turmuhren beliebt. Auf der Rückseite des Gemäldes verbarg sich ein kleines Uhrwerk und zeigte im Bild mit Hilfe eines Miniaturzifferblatts die tatsächliche Zeit an.

2020-12-03

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