Museum Berlin-Karlshorst - Blick in die Dauerausstellung

Arbeitszimmer des Chefs der SMAD

Von Juni 1945 bis zur Gründung der DDR im Oktober 1949 befand sich in diesem Haus der Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Dieser Raum war das Arbeitszimmer ihres Obersten Chefs, der zugleich Oberbefehlshaber der Gruppe der Sowjetischen Besatzungsstreitkräfte und bis 1948 oberster sowjetischer Vertreter im Alliierten Kontrollrat war. Erster Chef der SMAD war bis März 1946 Marschall Georgij Schukow, der in der Nacht zum 9. Mai 1945 die deutsche Kapitulation entgegengenommen hatte. Ihm folgte Marschall Wassilij Sokolowskij, der das Amt bis März 1949 innehatte. Letzter Chef der SMAD war Armeegeneral Wassilij Tschujkow. Nach der Übergabe der Verwaltungsfunktionen an die Regierung der DDR am 10. Oktober 1949 wurde die SMAD aufgelöst. Als ihre Nachfolgerin wurde die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) gebildet. Auch sie hatte bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1953 ihren Sitz in diesem Gebäude.

Georgij K. Schukow in seinem Arbeitszimmer, 1940/1941 (Fotograf unbekannt, Zentrales Museum der Streitkräfte, Moskau)

Georgij K. Schukow wurde am 1. Dezember 1896 im Gebiet Kaluga südlich von Moskau in ärmlichen Verhältnissen geboren. Er machte Karriere in der 1918 gegründeten Roten Armee und wurde 1941 zum Chef des Generalstabes, 1942 zum stellvertretenden Oberbefehlshaber ernannt. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war er maßgeblich an vielen wichtigen Siegen der Roten Armee beteiligt. 1944 übernahm er den Oberbefehl über die 1. Weißrussischen Front und eroberte mit deinen Truppen Berlin. Von Juni 1945 bis März 1946 war er Chef der SMAD. Seit 1946 von Stalin politisch isoliert, war er nach dessen Tod 1953 zunächst stellvertretender und von 1955 bis 1957 sowjetischer Verteidigungsminister. Im Zuge der Entstalinisierung unter Nikita Chrusrschow verlor Schukow 1957 alle Ämter und lebte danach zurückgezogen im Ruhestand. 1964 wurde er politisch rehabiliert. 1969 erschienen seine Memoiren, die international großes Aufsehen erregten. Schukow starb am 18. Juni 1974 in Moskau. Er wurde an der Kremlmauer beigesetzt.

2021-05-11

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