Die Berliner Märzrevolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen

C. Friedrich Schwartz (~1809-1848)

Der 39 jährige Herrenschneidermesiter Friedrich Schwartz wurde während der Barrikadenkämpfe vom 18./19. März von Soldaten so schwer verletzt, dass er wenige Tage später daran verstarb und am 29. März 1848 auf Friedhof der Märzgefallenen beigesetzt wurde.

  • Name: Schwartz
  • Alternative Schreibweise des Namens: Schwarz
  • Vorname: Friedrich
  • Alternative Schreibweise des Vornamens: F. W. / C. F.
  • Alter: 39
  • Geburtsort: Berlin
  • ausgeübter Beruf: Schneider-Meister (Herrenschneider, Jägerstraße 71)
  • Wohnort: Friedrichstraße 56
  • Todesdatum: 26.03.1848 (nach Locomotive)
  • Alternatives Todesdatum: 22.03.1848 (nach Lewald)
  • Todesumstände: am 19.03.1848 verwundet
  • Familienstand: verheiratet
  • Hinterbliebene: Ehefrau, 5 Kinder
  • Gemeindezugehörigkeit: Jerusalem u. Neue
  • Bemerkungen:
    • Witwe Minna war 1857 wieder verheiratet mit Scheidermeister Engler, Schützenstraße 3
    • am 29. März 1848 auf Friedhof der Märzgefallenen beigesetzt (Locomotive)
    • Mitteilung Totengräber Patzig: Leiche in der Nacht vom 8./9.8.1860 zum Friedhof der Neuen Gemeinde überführt
    • Hinterbliebene: 5 Kindern
  • Todesanzeigen:
    • "Gestern Abend 6 Uhr vollendete mein theurer Gatte und lieber Vater, der Kleidermacher F. Schwarz, in Folge der am 19. März erhaltenen Wunden sein Leben. Die tiefbetrübte Witwe Minna Schwarz, nebst ihren fünf Kindern" (Spenersche Zeitung)
    • "Gestern Abend 6 Uhr vollendete mein teurer Gatte und unser lieber Vater, der Kleidermacher F. Schwartz in Folge der am 19ten d[es]. M[onats]. schwer erhaltenen Wunden, sein teures Leben. Die tiefbetrübte Witwe Minna Schwartz nebst ihren 5 kleinen Kindern. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 29sten d[es]. M[onats]., Morgens 10 Uhr, von der Dorotheenstr. 5. aus statt." (Vossische Zeitung)
    • "Hier ruhet in Gott: der hiesige Bürger und Kleidermacherm[ei]st[e]r C. F. Schwarz. Er wurde am 18.–19. März von Soldaten überfallen, aus dem Schooße seiner Familie gerissen, mit 19 Wunden bedeckt bis nach der Friedrichsstraße geschleppt, und endete am 26. März seine irdische Laufbahn. Dies Denkmal setzt ihm seine betrübte Gattin nebst Familie." (Locomotive)
  • Grabinschrift:
    • "Hier ruht in Gott der hiesige Bürger und Kleidermachermeister C. F. Schwarz. Er wurde am 18./19. März von Soldaten überfallen, aus dem Schooße seiner Familie gerissen, mit 19 Wunden bedeckt bis nach der Friedrichstraße geschleppt und endete 26. März seine irdische Laufbahn. Dieses Denkmal setzt ihm seine betrübte Gattin nebst Familie." (Locomotive, zitiert nach Wa)
    • "Hier ruhet der Bürger und Meister F. W. Schwarz. Wehrlos von der Leipziger bis zur französischen Straße geschleppt und mit neunzehn Wunden bedeckt, wodurch er am 22. März seine irdische Laufbahn vollendete." (nach Lehwald 1850)
  • Bestattungsort: Friedhof der Märzgefallenen
  • Grablage Deichmann 1848: Abteilung VII, Nr. 19
  • Grablage 1939: R. VII, Nr. 19
  • Quellen: VZ/VNF
    • Hoppe, Ruth und Jürgen Kuczynski: Eine Berufs- bzw. auch Klassen- und Schichtenanalyse der Märzgefallenen 1848 in Berlin, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Bd. 4, 1964, S. 200–276, hier S. 256.
    • Lewald, Fanny: Erinnerungen aus dem Jahre 1848. Bd. 2, Braunschweig 1850, S. 63f., Voltext online.
    • Lewald, Fanny: Freiheit des Herzens, Lebensgeschichte, Briefe Erinnerungen, Hrg. G. Wolf, Berlin 1987, S. 267, zitiert nach Wa.
    • Warnecke, Heinz: Die 1848er Märzgefallenen im Friedrichshain (= Friedrichshainer Hefte), Berlin 2005, S. 47.
    • Deichmann, Friedrich Wilhelm: Vollständiges Verzeichniß von sämmtlichen im Friedrichs-Haine Beerdigten, welche als Opfer für die Freiheit am 18. und 19. März 1848 in Berlin gefallen sind, [Berlin 1848], S. 9, Voltext online.
    • Locomotive. Zeitung für politische Bildung des Volkes, Nr. 145, Berlin, 23.09.1848, S. 579f.
    • Vossische Zeitung, 28.3.1848.
    • Spenersche Zeitung, Berlin, 28. März 1848.
  • Nummer auf der Barrikaden-Karte: XYZ

2023-04-03