Die Berliner Märzrevolution 1848 und der Friedhof der Märzgefallenen

Ferdinand W. Lamprecht (~1808-1848)

Ferdinand W. Lamprecht (~1808-1848)

  • Name: Lamprecht
  • Vorname: F. W.
  • Alternative Schreibweise des Vornamens: Ferd., Ferdinand (ÜF), Karl (nach Inschrift/Lewald)
  • Alter: 40
  • Geburtsort: Berlin
  • Alternativer Geburtsort: Grünberg (nach Ku)
  • ausgeübter Beruf: Maschinenmeister
  • Alternativer Beruf: Maschinenbauer, Schlossergeselle (beide nach Ku), Schlosserlehrling (nach Inschrift)
  • Wohnort: Große Frankfurter Straße 74 (heute Karl-Marx-Allee 35/36, 10178 Berlin / 52°31'11.5"N 13°25'25.1"E)
  • Alternativer Wohnort: Große Frankfurter Straße 75 (nach Ku)
  • Familienstand: verheiratet
  • Hinterbliebene: Ehefrau
  • Gemeindezugehörigkeit: Luisenstadt
  • Bemerkungen:
    • Nachweis bei F. Lewald, S. 266
    • Witwe wohnte 1857 Adalbertstraße 21, später Melchiostr. 6
    • Wohl kein Geld für Grabzeichen, darum ein Holzkasten mit Glasdeckel und Zettel darin (nach Lewald)
  • Inschriften:
    • "Die Stelle, wo so viele schlummern, sie wird geheiligt sein für alle Zeit. Prangt auch kein Denkmal auf das Grab gestellt, Wahr ist die Tat, die wahren Wert verleiht! Diese Zeilen schrieb dem Schlosserlehrling Lamprecht sein lieber Freund." (nach Wa)
    • "Am 18. März 1849 war auf dieses Grab ein zweiter Zettel hingelegt worden, mit den
      deutschen Farben um den Rand geziert und mit der Inschrift: Für diese Farben hast du
      gefochten im Leben, du sollst sie auch tragen im Tode!" (nach Lewald 1987)
    • "Ein heil'ger Schauer andachtsvoller Rührung / Ergreift mich stets, wenn ich der Städte nah / Hier Ruht die Hülle edler, guter Menschen, / Die hier vollendet haben ihre Bahn. // Begeisterung flammt jedoch in meine Seele, / Daß viele sich for'm Tode nicht gescheut; / Von einem Lichtblick himmlisch hoher Tugend / Entzündet, selbst ihr Leben hier geweiht. // Die Stelle, wo so viele schlummern, / Sie wird geheiligt sein für alle Zeit. / Prangt auch kein Denkmal auf das Grab gestellt, / Wahr ist die That, die wahren Werth verleiht!
      Diese Zeilen schrieb dem Schlosserlehrling Karl Lamprecht sein lieber Freund" (nach Lewald 1850)
  • Bestattungsort: Friedhof der Märzgefallenen
  • Grablage Deichmann 1848: Abteilung V, Nr. 1
  • Grablage 1939: R. V, Nr. 1
  • Quellen: VZ/ÜF
    • Deichmann, Friedrich Wilhelm: Vollständiges Verzeichniß von sämmtlichen im Friedrichs-Haine Beerdigten, welche als Opfer für die Freiheit am 18. und 19. März 1848 in Berlin gefallen sind, [Berlin 1848], S. 7, Voltext online.
    • Hoppe, Ruth und Jürgen Kuczynski: Eine Berufs- bzw. auch Klassen- und Schichtenanalyse der Märzgefallenen 1848 in Berlin, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, Bd. 4, 1964, S. 200–276, hier S. 240.
    • Lewald, Fanny: Erinnerungen aus dem Jahre 1848. Bd. 2, Braunschweig 1850, S. 59f., Voltext online.
    • Lewald, Fanny: Freiheit des Herzens, Lebensgeschichte, Briefe Erinnerungen, Hrg. G. Wolf, Berlin 1987, S. 266, zitiert nach Wa.
    • Warnecke, Heinz: Die 1848er Märzgefallenen im Friedrichshain (= Friedrichshainer Hefte), Berlin 2005, S. 30.
  • Nummer auf der Barrikaden-Karte: 139

2023-04-03