"Wasserfälle sind sehr schön in der Ilse und an der Lohnau unweit von Herzberg; die herrlichsten Cascaden aber bildet das Kellwasser unter der Steilenwand oberhalb der Bergstadt Altenau und ein großer Wassersturz ist im Rabenthale. Beides erscheint uns bei wasserreicher Zeit viel großartiger als Alles, was zur Wilhelmshöhe bei Cassel in dieser Art künstlich hervorgebracht wurde. Hier ist lebendige selbständige, dort gemachte Natur, die sich immer zueinander verhalten wie lebendige Blumen zu künstlichen. Es liegt ein großer, schwerlich zu vertilgender Unterschied darin, ob das Wasser läuft, strömt, braus't, weil es muß durch Vorschrift der Natur, oder weil ihm menschlicher Wille seinen Lauf bahnt oder hindert. Hier erblickt man immer Zweck und Absicht, dort Nothwendigkeit und eben deshalb Wahrheit. Die gemachte oder durch Kunst verzierte Landschaft  wird immer kleinlich erscheinen gegen die natürliche, die ihre Schönheit selbst bildet und erhält."

(aus: Christian Zimmermann, Das Harzgebirge in besonderer Beziehung auf Natur- und Gewerbskunde geschildert. Ein Handbuch für reisende und Alle, die das Gebirge näher kennen zu lernen wünschen, mit Nachweisungen über Naturschützheiten, Darmstadt 1834, Teil 2, S. 33)