1150 Jahre Stift Wunstorf

Die Geschichte Sachsens im achten und neunten Jahrhundert

Das Siedlungsgebiet der Sachsen im achten und neunten Jahrhundert ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen Bundesland Sachsen. Es befand sich im Nordwesten des heutigen Deutschlands und im Osten der heutigen Niederlande. Es umfasste grob den Raum zwischen den Flüssen Rhein, Ruhr und Elbe und der Nordsee. Das Bistum Minden und Wunstorf lagen also in dessen Mitte.

Sachsen gehörte schon vor Karl dem Große längere Zeit lose zum Frankenreich, war jedoch nicht in dessen Strukturen eingegliedert und blieb tradierten Kulten verhaftet. Das Christentum hatte in Sachsen kaum Anklang gefunden.

Das änderte Karl der Große gewaltsam mit seinen von 772 bis 804 dauernden Sachsenkriegen, die der vollständigen Integration Sachsens ins Frankenreich verbunden mit umfassender Christianisierung dienten.

Karl ordnete Sachsen umfassend neu. Dazu gehörte auch, dass für Sachsen eine neue Kirchenorganisation geschaffen werden musste. Es wurden während der Herrschaft Karls und seines Sohnes Ludwig die Bistümer Paderborn, Bremen, Verden, Minden, Münster, Osnabrück, Hildesheim und Halberstadt gegründet.

Innerhalb der Bistümer wurden Pfarreien errichtet und Klöster sowie Stifte gegründet. Klöster und Stifte dienten dabei auch als Missionszentren.

Da es nach der zuerst oberflächlichen Christianisierung in Sachsen besonders wichtig war, junge Frauen aus dem Adel so auszubilden, dass sie ihre Rolle in einer christlichen Elite ausfüllten, wurden in  Sachsen im 9. und 10. Jahrhundert besonders viele Kanonissenstifte gegründet. Das Stift in Wunstorf gehört zu den ältesten in Sachsen.

 

 

2021-10-09