Ausblicke – Einblicke

Modell osmanisches Grab

Modell des Hammet-Grabes auf dem Neustädter Friedhof von 1691 (Maßstab 1:5), Kunststoff, angefertigt 2010.

Als sogenannter „Beutetürke“ kam Hammet an den fürstlichen Hof in Hannover und wurde 1691 auf dem Neustädter Friedhof beigesetzt. Das Grab stellt eine deutsch-osmanische Fusion dar: osmanisch-muslimisch in der Gesamtanlage, deutsch-barock in der künstlerischen Gestaltung. Dazu zählt auch die teils fehlerhafte Ausführung der arabischen Schriftzeichen. Das Grab zählt zu den ältesten muslimischen Gräbern in Deutschland.

Muslim in Hannover

Ein muslimisches Grab auf einem christlichen Friedhof in Hannover. Ein Zeugnis religiöser Toleranz? Der hier begrabene Mehmet – eingedeutscht Hammet – kam nicht freiwillig nach Hannover. Er wurde im Krieg gegen das Osmanische Reich gefangen genommen und arbeitete hier als Diener am kurfürstlichen Hof. An den Höfen der Zeit waren „Beutetürken“ als Bedienstete in Mode. Einerseits entsprachen sie dem Bedürfnis nach Exotik und andererseits demonstrierten sie sichtbar den Sieg über die muslimischen Osmanen. Die meisten von ihnen mussten zum Christentum konvertieren, Hammet hingegen wurde ein muslimisches Begräbnis zuteil.

2021-03-24

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Modell des Hammet-Grabes
(Historisches Museum Hannover)

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