Ansicht der Stadt Neustadt (Neustadt-Harzburg, seit 1892 Bad Harzburg) und seiner Umgebung aus südlicher Richtung, rechts am Bildrand die namengebende Harzburg. Die nach Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel benannte Juliusquelle, eine Solequelle, bildet in der rechten Bildhälfte das auffälligste Motiv. Aus der 1851 stillgelegten Saline entwickelte sich der Kurbetrieb, der Bad Harzburg zu Weltberühmtheit verhalf.
Anders als in den Bergstädten des Oberharzes mit ihrer Holzarmut zeichnet sich diese Darstellung durch Waldreichtum aus, ein Holzlager am linken Bildrand direkt am Okerfluss und eine Sägemühle deuten auf diesen Erwerbszweig. Die Stadt, direkt vor dem Harz gelegen, war ansonsten durch Weidewirtschaft und Ackerbau bestimmt, zum Schutz vor den vorherrschenden Westwinden sind die Felder mit Baumreihen und Hecken eingehegt.

Das Blatt ist unbezeichnet, doch stammt die zeichnerische Vorlage von Conrad Buno, die im Verlag von Matthäus Merian seel. Erben druckgraphisch vervielfältigt wurde. Es stammt aus der bekannten und vielfach nachgedruckten "Topographia und Eigentliche Beschreibung Der Vornembsten Stäte, Schlösser auch anderer Plätze und Örter in denen Hertzogthümer[n] Braunschweig und Lüneburg", wo diese Ansicht zwischen den Seiten 104 und 109 eingeklebt war, die Knickfalte in der Mitte und zwei weitere senkrechte Knickfalten deuten ebenfalls auf die frühere Nutzung als Buchillustration. In der Darstellung findet sich die Legende A-O, doch ist der Buchstabe O auf den Burgberg gesetzt und der Buchstabe H stattdessen nicht vergeben. In der Mitte in der Darstellung (im Himmel) bezeichnet: Die alte Hartzburg Sambt dem / Saltzwerk Julius Hall vor dem Hartz gelegen.

Das Blatt kam 2019 als Schenkung der Sammlung Bürger in die Schloß Wernigerode GmbH.