Carl Bürmann, Fürstenwalde
Carl Bürmann wird 1871 als Sohn des Buchbinders Wilhelm Bürmann und seiner Frau in Fürstenwalde geboren. Nach absolvierter Buchbinderlehre erweitert Carl Bürmann das Sortiment des väterlichen Geschäfts in der damaligen Herrenstraße um Bücher und Schreibwaren. 1893 beginnt Bürmann mit der Fotografie. Ob er sich autodidaktisch weiterbildet oder bei einem Fotografen lernt, ist nicht überliefert. Geschäftssinn beweist Bürmann mit der Gründung eines Postkartenverlags, den er mit seinen eigenen Fotografien bestückt. 1905 heiratet Carl Bürmann Hanna, deren Mädchenname nicht bekannt ist, und hat mit ihr zwei Kinder. Nach der Geburt des Sohns Walter, 1906, zieht Familie Bürmann mit ihrem Geschäft in die Eisenbahnstraße. Carl Bürmann stirbt 1946 in Fürstenwalde.
Carl Bürmann hat sich in seiner fotografischen Arbeit auf Stadtansichten spezialisiert. Straßenzüge, Gebäude und die Umgebung Fürstenwaldes machen etwa drei Viertel seines Nachlasses aus. Studioaufnahmen und klassische Porträtaufnahmen sind nicht zu finden. Neben der freien „Postkartenfotografie“ leistete er Auftragsarbeiten und fotografierte Fürstenwalder Bürgern und Handwerkern vor ihren Häusern und Geschäften. Damit hat sich Carl Bürmann, aus historischer Sicht, zum wichtigsten fotografischen Chronisten der Stadt Fürstenwalde um 1900 gemacht.
Das fotografische Archiv Carl Bürmanns ist mit ca. 1500 Negativen im Museum Fürstenwalde erhalten geblieben.
2019-01-29