Handwerk in Brandenburg

Industrialisierung im Handwerk

Vom heimischen Handwerksbetrieb zum internationalen Großlieferanten

Mit der aufkommenden Industrialisierung im 19.Jh. In Deutschland, wuchs das Bestreben, möglichst jede Form von Produktion aus dem handwerklichen Kleinbetrieb in gewinnbringende Massenfabrikation umzuwandeln. Je nach Art des Handwerks ließen sich die Arbeitsprozesse mehr oder weniger gut auch auf ungelernte Arbeiter aufteilen, bzw. durch Maschinen ergänzen oder gar ablösen. Einige Formen des Handwerks sind dadurch verloren gegangen oder nur noch in der Nische des Kunsthandwerks erhalten geblieben.

Die Tuchherstellung ist wohl das markanteste Beispiel für die Industrialisierung eines sich aus mehreren Handwerken zusammensetzenden Wirtschaftszweigs. Nahezu jeder Produktionsschritt, von der Wollaufbereitung, über die Fadenproduktion und Tuchweberei, bis zur Veredlung, ließ sich maschinell mit deutlicher Ertragssteigerung vollziehen.

Während einige Zunftverbände vor der aufkommenden Industrialisierung warnten und ein Aussterben des Handwerks in seiner ursprünglichen Form voraussahen, gab es bei den einzelnen Gewerbetreibenden durchaus eine Tendenz, mit den Attributen der industriellen Fertigung zu werben. „Glasbläser nannten sich stolz Fabrikanten“, Kleinbetriebe, die in Handarbeit Zigarren fertigten, nannten sich Zigarrenfabrik und ein Bäcker wirbt mit der maschinellen Herstellung seiner Brote.

Im Bereich der Hutfabrikation war der Anteil der rein handwerklichen Arbeit im 19.Jh. noch recht hoch und verlangte einen großen Anteil an Fachkräften, die sich aber - konkurrenzunfähig geworden – in unzähligen ehemaligen Kleinbetrieben fanden. Am Beispiel der Hutmacherfamilie Wilke, soll hier die industrielle Entwicklung des Hutmacherhandwerks beleuchtet werden.

2017-01-11

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